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Geschichtliches

Geschichtliches


Mit einer Höhe von fast 20 Metern war und ist die Mühle Idafehns ein weithin sichtbares Wahrzeichen dieses Fehnortes. Sie ist eine von drei ehemaligen Windmühlen, welche auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Ostrhauderfehn standen.

 

Die Idafehntjer Mühle ist eine zweistöckige Galerieholländermühle. Zusätzlich besitzt sie einen zweistöckigen Anbau (Packhaus), bei dem es sich im wesentlichen um den früheren Maschinenraum handelte. Dort arbeitete die 1914 installierte Dampfmaschine, das sogenannte "Lokomobil". Nach dem im Jahre 2000 erfolgten Aufbau verfügt das Packhaus über Versammlungs- und Ausstellungsräume sowie sanitäre Einrichtungen.
 

Die Firsthöhe der Mühle beträgt etwa 18 Meter, die Galeriehöhe ca. 5,50 Meter. Die Flügelflucht liegt bei etwa 21 Meter. Die Mühle war vormals mit zwei Mahlgängen und einem Peldegang bestückt, die dafür ausreichten, am Tag etwa zwei bis drei Tonnen Getreide zu mahlen. Nach dem Wiederaufbau besitzt die Mühle einen kompletten Mahlgang

 

Fertiggestellt wurde die Mühle mit Müllerhaus und Bäckerei im Oktober 1891 von Heinrich Lanwer aus Utende/Saterland. Er verpachtete die Besitzung 1899 an den aus Holland stammenden Hanno Molema und dessen Frau Hinrika, verw. Vietor, geb. Schnau. Hanno und Hinrika betrieben zuvor die Holterfehner Mühle als Pächter.

Im Jahre 1912 starb Hanno Molema. Seine Frau und die drei Söhne Remmer, Jakobus und Böde führten den Mühlenbetrieb in der Folgezeit weiter. 1917 kaufte die Familie Molema die gesamte Mühlenbesitzung von Lanwer.

 

Da keine leiblichen Molema’schen Erben die Mühle weiterhin betreiben konnten, sah sich Böde Molema nach einem geeigneten Nachfolger um. Er fand ihn in Gerd Busboom, der mit seiner Nichte verheiratet war. Seit 1951 führte Gerd Busboom als Verwalter die Idafehntjer Windmühle.


Kriegsbedingt war das Flügelkreuz der Mühle Idafehn am 25.April 1945 beschädigt worden. Böde Molema und später auch Gerd Busboom mahlten eine zeitlang mit nur einer Flügelrute. Im Rahmen einer allgemeinen Mühlenrestaurierung wurde das Flügelkreuz im Juli 1964 durch die Mühlenbaufirma Goldenstein wieder vervollständigt. So konnte die Mühle Idafehn den kommenden Jahren begegnen.

 

Am 13.November 1972 wurde ganz Nordwestdeutschland von einer schweren Naturkatastrophe heimgesucht. Ein Sturm raste mit Orkanböen über unsere Heimat und hinterließ vielerorts unübersehbare Schäden. Obwohl die Bremse der Flügelachse vorschriftsmäßig angelegt war, hatte der starke Wind die Flügel morgens zum Drehen gebracht.


Gerd Busboom, der damalige Eigentümer der Mühle, und seine Helfer versuchten, mit eingestreuten Sand die rutschende Bremse wieder funktionstüchtig zu machen, doch alles Bemühen half nichts. Durch die Reibung zwischen Bremse und Kammrad hatte sich die hölzerne Mechanik in der Mühle glühendheiß gelaufen. Schnell sprang das Feuer auf den gesamten hölzernen Aufbau über, welcher ein Opfer der rasenden Flammen wurde.


zum Foto:  Auch die Feuerwehr konnte die Mühle Idafehn nicht vor den entfesselten Naturgewalten retten.

 

Um die Reste dieses ehemaligen Schmuckstückes vor dem Verfall zu bewahren und als kulturelle und touristische Attraktion nutzen zu können, wurde 1993 der MÖHLENKRING Idafehn e.V. gegründet. Gemeinsam mit der Gemeinde Ostrhauderfehn wurde die Restaurierung der Mühlenruine in Angriff genommen. Als einen der erste Schritte baute der Verein 1994 in Eigenleistung den Achtkant der Themann’schen Mühle in Bösel (Kreis Cloppenburg) ab und transportierte ihn nach Idafehn.


Bildtext: So sahen Mühlenstumpf und Packhaus 1992 aus
 

Die Gemeinde Ostrhauderfehn erhielt im Oktober 1998 vom Amt für Agrarstruktur die Zusage über einen Zuschuss in Höhe von 500.000,- DM. An dieser Förderung war auch die Europäsche Union im Rahmen der Projektförderung zur Entwicklung des ländlichen Raumes beteiligt. Weiterhin brachte sich der Landkreis Leer mit Arbeitskräften aus dem sog. Beschäftigungspool ein.

 

In seiner Sitzung vom 26.November 1998 beschloss der Gemeinderat Ostrhauderfehns über die Ausführung der Restaurierungsarbeiten zur Wiederherstellung der 1891 erbauten Mühle Idafehn nach historischem Vorbild.

 

Nachdem alle formellen Voraussetzungen hierfür geschaffen wurden (Grunderwerb, Baugenehmigung usw.), begann im April 1999 die Sanierung des Mauerwerkes vom vorhandenen Mühlenstumpf. Der komplette Wiederaufbau der Mühle konnte im Jahre 2000 abgeschlossen werden.


Bildtext: Ein erster sichtbarer Schritt für den Wiederaufbau der Mühle Idafehn war getan, als am 8.März 2000 das 16 Tonnen schwere hölzerne Achtkant mit einem Schwerlastkran auf den Mühlenstumpf (im Bildhintergrund) aufgesetzt wurde.


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